Manchmal findet man Kulturgeschichte an unerwarteten Orten – zum Beispiel, wenn man sich mit der Geschichte der Trennung des Hausmülls beschäftigt. Auch aus ihr geht hervor, wie es den Menschen in bestimmten Epochen erging. Trennung und Wiederverwertung kannte man schon im alten Rom. Damals und über lange Strecken der Weltgeschichte war diese nicht ökologisch geprägt. Sie war getrieben von Rohstoffknappheit und diente der nochmaligen Nutzung von bestimmten Materialien.

Als nach dem Zweiten Weltkrieg die Menschen zu Wohlstand gelangten, stiegen die Abfallmengen. Das änderte sich in den 1970er-Jahren mit den Ölkrisen und der Umweltbewegung. Man besann sich auf den Recycling-Gedanken – diesmal auch aus ökologischen Gründen. Bis die Abfalltrennung den Weg in die Gesetzbücher fand, sollte es allerdings noch eine Weile dauern.

Heute gehört Recycling und Mülltrennung in Europa zum täglichen Leben. Die Mitgliedsländer der EU haben sich bis zum Jahr 2020 eine Recycling-Quote von 50 Prozent zum Ziel gesetzt. In einigen Ländern ist diese Quote bereits erfüllt, andere Länder werden das Ziel wohl nicht erreichen. Recycling-Konzepte werden überall auf der Welt umgesetzt, allerdings auf unterschiedliche Weise. Und das hat nicht nur Einfluss auf das Konsumverhalten, sondern auch auf die Gestaltung der Abfallsysteme für die Küche.

Die Schweizer zum Beispiel kaufen einen sogenannten „Kerichtsack“ mit einem Volumen von 35 Litern, mit dem die Gebühr für Abholung und anschließendes Recycling bereits abgegolten ist. Ein System mit Vorteilen: Die Eidgenossen zahlen nur für den tatsächlich anfallenden Abfall – aber natürlich muss der Mülleimer deshalb auch 35 Liter bieten, um das Volumen bestmöglich zu nutzen.

In anderen Ländern ist es üblich, den Hausmüll zu Hause zu trennen. In unterschiedliche Behälter kommen Restmüll, Biomüll sowie Kunststoff und Verpackungen. Die Engländer erhalten eine Förderung, wenn sie diese Trennung mit drei Behältern à 10 Litern durchführen. In Deutschland und Italien ist die Abfallentsorgung kommunal organisiert: In einigen Kommunen wird der Müll unsortiert in Mülltonnen oder -säcken auf die Straße gestellt, in anderen wird er wiederum vorher getrennt.

Auf diese vielfältigen Anforderungen reagieren die Hersteller von Abfallsystemen mit Flexibilität. Das Unternehmen Vauth-Sagel etwa bietet drei Produktfamilien, deren Gemeinsamkeit auf dem Baukastenprinzip basiert. Ob die Schweizer Variante oder eine Trennung im Haushalt – mit den Vauth-Sagel-Lösungen können alle Entsorgungsvarianten bequem Einzug in die Küche halten. Auch die Systeme von Hailo, Naber und Blanco folgen dem Trend zur individuellen Konfigurierbarkeit. Zum Teil sind die Modelle sogar spülmaschinentauglich oder besitzen geruchsbindende Biodeckel.

Die Küchen sind gerüstet, das Ziel ist die 100-prozentige Kreislaufwirtschaft. Doch bei allen Fortschritten im Recycling gibt es eines, was die Bürger noch besser machen können: Abfall vermeiden. Das ist nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern erspart manchen Gang zum Sammelbehälter.

imm

vdm

 

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