Petershagen (lwl). Zum Thementag Diatretglas-Schliff lädt der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) am Sonntag (5.2.) die Besucher seines Industriemuseums Glashütte Gernheim in Petershagen (Kreis Minden-Lübbecke) ein. In der Schleiferei des Museums arbeitet der Glasgraveur Heikko Schulze Höing ab 10 Uhr an einem Rohling für ein Diatretglas. Die kostbaren und zerbrechlichen Trinkschalen sind doppelwandige Gefäße, die von einem ornamentalen oder figürlichen Netzwerk umgeben sind. Durch Hinterschleifen des Dekors entsteht ein korbartiges Gebilde, das nur durch dünne Stege noch mit dem inneren Gefäß verbunden ist.
Der Thementag steht in Verbindung zur Ausstellung “Skulptur, Gravur und römisches Luxusglas”. Die Hommage an den Glaskünstler und experimentellen Archäologen Josef Welzel ist noch bis zum 12. Februar in den Räumen des Herrenhauses der Glashütte Gernheim zu sehen. Über drei Jahrzehnte lang rekonstruierte Welzel antike Luxusgläser, insbesondere römische Diatret-Gläser. Das LWL-Industriemuseum zeigt in Gernheim unter anderem Welzels Rekonstruktionen der Amphore aus Olbia, der Portlandvase und des Lykurgos-Bechers aus dem British Museum in London und der Diatrete aus Köln-Braunsfeld, Straßburg, Trier und Grenoble.
Das LWL-Museum ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Die kostenlose Sonntagsführung beginnt um 11 Uhr (nur Eintrittsgeld).
Bildzeile: Ein Netzwerk aus Glas umspinnt das Diatretglas. Diese von Josef Welzel gefertigte Replik nach römischem Original darf von den Besuchern angefasst werden. Foto: A. Lehn.
https://www.lwl.org/industriemuseum/standorte/glashuette-gernheim
vdm Michael Hiller